Clarice Lispector, geboren am 10.12.1925 in Tschetschelnik (Ukraine), stammte aus einer jüdischen Familie. Im Alter von zwei Monaten kam sie nach Brasilien, wo sich die Familie im Nordosten niederließ, zunächst im Bundesstaat Alagoas, dann in Pernambuco. Bis zu ihrem neunten Lebensjahr lebte Clarice Lispector in der Hauptstadt Recife. Nach dem Tod der Mutter zog sie mit dem Vater und den beiden Schwestern nach Rio de Janeiro. Dort nach dem Schulbesuch Jurastudium und Arbeit als Journalistin. Ihre ersten Erzählungen erschienen in Zeitungen. 1944 veröffentlichte sie den aufsehenerregenden Roman “Nahe dem wilden Herzen”. In den vierziger und fünfziger Jahren folgten im Abstand von jeweils zwei Jahren weitere Romane und Erzählungen. 1943 heiratete Clarice Lispector einen Studienkollegen, der die diplomatische Laufbahn einschlug. Vierzehn Jahre lebte sie mit Unterbrechungen in Europa (Italien, Schweiz) und den USA; sie malte, schrieb und zog zwei Söhne auf. 1959 kehrte sie nach der Scheidung mit ihren Kindern nach Rio de Janeiro zurück. Da sie von ihrer Arbeit als Schriftstellerin nicht leben konnte, arbeitete sie als Journalistin für verschiedene große Tageszeitungen und Zeitschriften sowie als Übersetzerin. In den sechziger und siebziger Jahren entstanden neben weiteren Romanen und Erzählungen, die ins Englische, Französische, Deutsche, Tschechische und Spanische übersetzt ...